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«Neues aus der Forschung. Eine Abendreihe»: Wisch und weg. Nebenfolgen der Digitalisierung.

Ein Vierteljahrhundert Digitalisierung hat die Welt verändert: Die Kommunikation ist schneller und unverbindlicher geworden, die Auswahlmöglichkeiten an Programmen, Meinungen, Lebensstilen und Gütern hat sich nahezu ins Unbegrenzte vermehrt und ist dennoch kleiner geworden; der Zeitgewinn durch die in Echtzeit fungierenden technischen Hilfsmittel ist gigantisch und doch bleibt für nichts mehr Zeit. Kurz: das Eldorado aller Wünsche endet im grossen Frust. So könnte eine erste Bilanz der ersten 25 Jahre lauten und immer dort, wo die Bilanz negativ ausfällt, ist man versucht, mit mehr Digitalisierung den Schaden beheben zu wollen.
Prof. Dr. Andreas Brenner, Dozent für Philosophie, Globalisierung und Wirtschaftsethik an der Hochschule für Wirtschaft FHNW will demgegenüber tiefer ansetzen und fragen, was diese Finger-Technologie (lat. digitus = Finger) mit und aus dem Menschen macht. Dazu führt der Autor in die Leibphilosophie ein und untersucht, wie sich Menschen fühlen und welches Selbstverständnis sie aufbauen, wenn sie sich mit dem Finger im zweidimensionalen «Raum» bewegen und anderen nicht mehr in Präsenz begegnen, sondern in Meetings gegenübertreten.